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Datum: 06.10.2022

Windpockenfall an der Grundschule in Lehnitz

Gesundheitsamt hat Kontaktverfolgung abgeschlossen

In der Grundschule Lehnitz ist ein Kind an Windpocken erkrankt. Das Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel hat nach Bekanntwerden am Mittwochnachmittag rund 100 Familien der Mitschülerinnen und Mitschüler des erkrankten Kindes im Rahmen der Kontaktnachverfolgung durch die Hygienekontrolleurinnen informiert. Aktuell können 14 Schülerinnen und Schüler nicht am regulären Unterricht teilnehmen, weil die Eltern noch nicht erreicht wurden oder der Impfschutz noch nicht nachgewiesen werden konnte. Die mittlere Inkubationszeit für Windpocken beträgt 16 Tage. Kinder, für die kein Impfnachweis erbracht werden kann, können die Schule in Präsenz frühestens wieder ab Freitag, den 14.10.2022, besuchen.
Einige Eltern wurden nicht kontaktiert, weil der Nachweis für den vollständigen Impfschutz vorliegt.

„Windpocken sind eine sehr ansteckende Virusinfektion, an der vor allem Kinder erkranken. Typisch ist ein stark juckender Hautausschlag mit roten Bläschen und leichtem Fieber. Da mittlerweile die meisten Kinder geimpft werden, treten Windpocken heute viel seltener auf als früher, auszuschließen sind sie aber nicht“, sagt Amtsärztin Simone Daiber.

Nach einer Ansteckung dauert es meist etwa zwei Wochen, bis sich die Symptome zeigen. Die ersten Beschwerden können aber auch schon eine Woche nach Ansteckung auftreten. Bei den meisten Kindern heilt eine Windpocken-Erkrankung innerhalb von zwei Wochen aus.

„Wer an Windpocken erkrankt, ist bereits ein bis zwei Tage ansteckend, bevor ein Ausschlag zu sehen ist. Die Windpocken sind zwar unangenehm, haben aber bei ansonsten gesunden Kindern selten ernste Folgen. Bei Neugeborenen und Erwachsenen sowie Menschen mit geschwächten Abwehrkräften kann die Infektion allerdings auch schwer verlaufen. Aber: Wer einmal Windpocken hatte, ist sein ganzes Leben lang immun. Man kann also nur einmal an Windpocken erkranken“, informiert Simone Daiber.

Windpocken werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Sie gehören zur Gruppe der Herpes-Viren. Sie werden von Mensch zu Mensch durch eine Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt übertragen. Ansteckend ist auch die Flüssigkeit der Bläschen, wenn sie platzen oder aufgekratzt werden.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung gegen Windpocken für alle Kinder ab elf Monaten, aber auch für Jugendliche, Frauen mit Kinderwunsch und Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie etwa Neurodermitis. Die Windpocken-Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Sie besteht aus zwei Impfspritzen im Abstand von vier bis sechs Wochen.

Wer noch keine Windpocken hatte und nicht geimpft ist, kann sich nach Kontakt mit einer an Windpocken erkrankten Person noch innerhalb von fünf Tagen impfen lassen. Dies kann den Ausbruch verhindern oder zumindest den Verlauf abschwächen.

„Auch geimpfte Personen können an Windpocken erkranken. Dies ist aber äußerst selten, meist verläuft die Krankheit dann auch milder. Auch das Risiko für Komplikationen ist geringer“, so Daiber.