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Datum: 23.06.2020

Schlauchverbund zwischen Landkreis und kreisangehörigen Kommunen geschlossen

Über 5.000 Feuerwehrdruckschläuche werden im Feuerwehrtechnischen Zentrum Gransee regelmäßig gewaschen, gewartet und repariert

Feuerwehrtechnisches Zentrum Gransee

© Landkreis Oberhavel

Rund 5.100 Feuerwehrdruckschläuche unterschiedlichster Größen werden im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Gransee für die Nutzung durch die Feuerwehren im Landkreis Oberhavel geprüft, gereinigt, registriert und – wenn notwendig – repariert. Würde man sie aneinanderreihen, reichte die 90 Kilometer lange Nord-Süd-Ausdehnung Oberhavels nicht aus; die "Schlauchschlange" würde noch 20 Kilometer in die Bundeshauptstadt hineinragen.

Feuerwehrdruckschläuche müssen – wie auch die Fahrzeuge, Einsatzmittel und Einheiten – nach jedem Feuerwehreinsatz wieder aufbereitet werden, um die Einsatzbereitschaft schnellstmöglich wiederherzustellen. Seit 1994 geschieht dies im so genannten Schlauchverbund, bei dem alle Feuerwehren Oberhavels ihre Löschschläuche in einen zentralen Tauschpool einbringen und darauf zugreifen können – unabhängig vom Eigentümer.

Dieser Schlauchverbund hat nun erstmals eine vertragliche Grundlage erhalten. Die Beschaffung, Nutzung und Bewirtschaftung der Schläuche wird jetzt in einem öffentlich-rechtlichen Vertag geregelt, den der Landkreis und die kreisangehörigen Kommunen abgeschlossen haben. Der Kreisausschuss hatte den Landrat im November 2019 zum Abschluss des Vertrages ermächtigt. Die Städte und Gemeinden verpflichten sich darin, bis Ende 2024 das von ihnen vorzuhaltende Schlauchmaterial zu modernisieren. Der Schlauchverband basiert auf Freiwilligkeit: 13 von 15 Wehren sind ihm bisher beigetreten.

Für die Umsetzung des Vertrages hat der Landkreis ein europaweites Vergabeverfahren zum Abschluss einer Rahmenvereinbarung über die Beschaffung von Feuerwehrdruckschläuchen für alle Vertragspartner auf den Weg gebracht. Der Kreisausschuss hat dieser am 22.06.2020 zugestimmt. Beim vertraglich gebundenen Anbieter können die teilnehmenden Städte und Gemeinden in den kommenden vier Jahren Einzelaufträge zum Abruf von Schläuchen erteilen.

„Der Schlauchverbund ist ein weiteres gutes Beispiel für eine sinnvolle kommunale Zusammenarbeit in unserem Landkreis. Wir haben hier ein modernes Dienstleistungspaket aus Schlauchwäsche, Prüfung und Lagerung, aber darüber hinaus auch für die Vergabe, Beschaffung und Einsatzversorgung direkt vor Ort geschnürt“, sagt Landrat Ludger Weskamp.

„Der Vorteil liegt auf der Hand: Jeder örtliche Träger müsste einen Vorrat an Schläuchen vorhalten; durch die gemeinsame Nutzung werden Kosten gespart“, ergänzt der für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Dezernent Matthias Rink. „Zudem ist gesichert, dass jeder Schlauch – ob im Einsatz oder nicht – einmal im Jahr gewartet und geprüft wird. Der Landkreis bietet darüber hinaus einen Hol- und Bringedienst für die örtlichen Feuerwehren an, wodurch der Aufwandvor Ort gering gehalten wird“, erklärt der Dezernent.

Kreisbrandmeister Steffen Malucha erläutert: „Die Großwetterlagen mit Starkregen und Dürreperioden in den vergangenen Jahren haben die Feuerwehren stark gefordert. Die Einsätze nehmen zu, daher ist es wichtig, dass wir uns gemeinsamen mit den Wehrführern und der AG Schlauch auf einen Oberhavel-Qualitäts-Standard geeinigt haben“.

Der Landkreis Oberhavel ist Aufgabenträger für den überörtlichen Brandschutz, die überörtliche Hilfeleistung und den Katastrophenschutz und zugleich untere Katastrophenschutzbehörde. Demgegenüber sind die Städte, Gemeinden und das Amt Gransee und Gemeinden Aufgabenträger für den örtlichen Brandschutz und die örtliche Hilfeleistung.