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Datum: 23.09.2020

Landkreis lädt zur A10-Konferenz ein

Sperrung "unter der Woche" lässt Verkehrschaos befürchten / Kreisverwaltung setzt sich für alternative Sperrzeiten ein

Aufgrund von Bauarbeiten soll die A10 zwischen den Autobahndreiecken Oranienburg und Pankow von Sonntag, 08.11.2020 um 22.00 Uhr bis Mittwoch, 11.11.2020 um 21.00 Uhr voll gesperrt werden. Grund ist die Errichtung einer neuen Bahnbrücke zwischen Birkenwerder und Mühlenbeck und der damit im Zusammenhang stehende Einhub von Bahngleisen. Der Brückenbau hat auch Einschränkungen im Bahn- und S-Bahn-Verkehr zur Folge, der währenddessen unterbrochen sein wird. Gegen die Festlegung einer Sperrung der Strecke an diesen stark frequentierten Werktagen – statt wie bislang am Wochenende – hat der Landkreis Oberhavel gegenüber dem für den Straßenausbau zuständigen Unternehmen, der Havellandautobahn GmbH & Co. KG, bislang vergeblich interveniert.

Weil mehrere Beratungsgespräche über eine Verschiebung der Sperrpausen, insbesondere mit der Deutschen Bahn AG, bislang nicht zu einem Ergebnis führten, hat Landrat Ludger Weskamp alle Beteiligten für den 30.09.2020 zu einer A10-Konferenz 2020 im Landkreis Oberhavel eingeladen. „Ein Austausch über die Vollsperrung der A10 und die Auswirkungen auf die Strecken im Nebennetz ist dringend notwendig“, sagt Landrat Ludger Weskamp: „Die angekündigten Einschränkungen sind für die Menschen in den betroffenen Orten in Oberhavel unzumutbar und stellen vor allem für die Pendlerverkehre, den Schulwegverkehr der Kinder und Jugendlichen und den parallel laufenden Schienenersatzverkehr eine enorme Belastung dar.“

Matthias Rink, Dezernent für Service, Finanzen und Ordnung befürchtet: „Die geplante Führung des Schwerlastverkehrs im Umfang von über 7.000 Lkw und insgesamt weit über 50.000 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag über das hierfür nicht einmal annähernd ausgelegte Nebennetz wird zu einem unkontrollierbaren Verkehrschaos führen. Denn die Umleitung könnte unter anderem über die Ortslagen Stolpe, Hohen Neuendorf, Birkenwerder, Bergfelde und Schildow führen. Auch andere denkbare Umleitungsstrecken würden "unter der Woche" aufgrund der bestehenden Knotenpunkte, wie zum Beispiel Ampeln und Kreisverkehren, zu großen Schwierigkeiten inklusiver einer erhöhten Unfallgefahr führen. „Um den Verkehrskollaps an den Werktagen zu verhindern, erwarten wir vor allem bei der Deutschen Bahn, aber auch bei den verantwortlichen Behörden auf der Landes- und Bundesebene deutlich mehr Kompromissbereitschaft.“

Zur Konferenz eingeladen sind unter anderem Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, des Bundesinnenministeriums sowie der Ministerien für Inneres und Kommunales und für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. Auch Vertreter der Deutschen Bahn AG sowie der zuständigen Havelland Autobahn GmbH und der DEGES GmbH haben eine Einladung zu dem Termin erhalten. Vertreter der Polizei, des Landesbetriebes Straßenwesen und der Landespolitik haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Die Konferenz soll zudem Auftakt einer jährlichen Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Verkehrswende oder Verkehrskollaps? Infrastruktur in wachsenden Regionen" bilden.