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Datum: 06.10.2022

Landkreis Oberhavel bekommt einen hauptamtlichen Beauftragten für die Angelegenheiten von Kindern und Jugendlichen

Jens Henneberg soll am 19. Oktober vom Kreistag bestätigt werden

Jens Henneberg

© Landkreis Oberhavel


Das Land Brandenburg hat beschlossen, die Pflicht zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in die Kommunalverfassung aufzunehmen. Mit dem dortigen Paragrafen 18a „Beteiligung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen“ werden die Brandenburger Kommunen verpflichtet, Kinder und Jugendliche in allen Entscheidungen zu beteiligen, die ihre Interessen berühren. Daraufhin hat der Landkreis Oberhavel nicht nur seine Hauptsatzung angepasst, sondern im Januar 2022 auch eine eigene Satzung zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Landkreis Oberhavel erlassen.

Diese Satzung soll nun Jens Henneberg mit Leben füllen. Der 42-Jährige wird sich als Beauftragter für die Angelegenheiten von Kindern und Jugendlichen und für die Wahrung und Beachtung der Rechte von Kindern und Jugendlichen innerhalb und außerhalb der Verwaltung stark machen, ihr Ansprechpartner sein und sich insbesondere für ihre Mitwirkung an Entscheidungen einsetzen. In seiner Sitzung am 19.10.2022 wird der Kreistag gebeten, den Sozialpädagogen in seiner Funktion zu bestätigen.

Jens Henneberg, Jahrgang 1980, ist Sozialmanager (M. A.) sowie Diplom-Sozialarbeiter/-pädagoge und hat langjährige Erfahrung als Projekt- und Regionalleiter in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Berlin gesammelt. Er hat unter anderem mit psychisch labilen Kindern und Jugendlichen gearbeitet, war Streetworker, gab Berufsorientierung und hat Jugendgruppen in Wohngruppen angeleitet und betreut.

Seit 2016 arbeitete er im Fachbereich Jugend des Landkreises Oberhavel, unter anderem im Pflegekinderdienst, zeitweise war er zuständig für die sozialpädagogische Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge.

„Ich begrüße Jens Henneberg und freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und seine Ideen. In meiner Zeit als stellvertretender Bürgermeister durfte ich schon oft erleben, wie bereichernd und wichtig die Meinung von Kindern und Jugendlichen, beispielsweise beim Bau eines Spielplatzes oder einer neuen Turnhalle, sein können. Wenn es aber um so etwas Abstraktes wie beispielsweise den nächsten Kreishaushalt geht, müssen wir erst neue Wege der Beteiligung erarbeiten und kreisweit umsetzen“, sagt Landrat Alexander Tönnies.

In den vergangenen Monaten hat sich Jens Henneberg bereits mit vielen ehren- und hauptamtlichen Kinder- und Jugendbeauftragten in Oberhavel und im Land Brandenburg getroffen, um sich zu vernetzen. Zugleich hat er sich bei Jugendforen, Workshops und den Jugendbeiräten in Glienicke/Nordbahn und Hohen Neuendorf mit Kindern und Jugendlichen selbst zu ihren Vorstellungen und Zielen ausgetauscht. „Natürlich muss das Bewusstsein, bei politischen Themen schon die Jüngsten mitzunehmen und zu beteiligen, erst wachsen. Wenn uns das schnell gelingt, können alle nur profitieren. Denn Kinder und Jugendliche denken nicht in Schranken, sondern äußern offen ihre Ideen und Lösungsvorschläge. Wichtig ist, dass Oberhavels Jugend sich einmischt und wir ihr zutrauen, Verantwortung zu übernehmen“, findet Jens Henneberg.

Als Kinder- und Jugendbeauftragter ist Jens Henneberg Interessenvertreter für die jungen Oberhavelerinnen und Oberhaveler. Gegenwärtig leben 36.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren in Oberhavel. Neben Workshops und Onlineforen braucht es bei dieser Größenordnung der Beteiligungsprozesse auch die Unterstützung der Kitas, Schulen und Jugendclubs sowie perspektivisch auch des Kinder- und Jugendbüros“, sagt Henneberg.
Das Kinder- und Jugendbüro des Landkreises Oberhavel soll Anlaufstelle für alle Kinder- und Jugendlichen hinsichtlich ihrer Beteiligungsrechte sein und die Beteiligungsprozesse in enger Abstimmung mit Jens Henneberg umsetzen. Die Ausschreibung für die Suche nach einem Träger ist derzeit in der Vorbereitung.

In den kommenden Wochen wird Jens Henneberg Gespräche in der Kreisverwaltung selbst, aber auch in den Städten und Gemeinden Oberhavels zur Kinder- und Jugendbeteiligung anbieten. Zudem strebt er die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung in Potsdam an, um in einen engen Erfahrungsaustausch zu treten. Sein Ziel: „Ich wünsche mir, dass alle Beteiligten in zwei bis drei Jahren das Bewusstsein entwickelt haben, Kinder und Jugendliche auch an politischen Prozessen ganz automatisch zu beteiligen und alle dies auch als Zugewinn sehen.“

Kontakt:
Jens Henneberg
03301 601-1005
KiJuBeauftragte@oberhavel.de