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Datum: 21.11.2022

Europäische Woche der Abfallvermeidung: Oberhavel, mach mit!

Berge von Papier und Pappe in der AWU-Sortieranlage

© Landkreis Oberhavel
Aktuell findet noch bis zum Sonntag, dem 27.11.2022, die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) statt. Jedes Jahr im November will die Aktionswoche das Thema des nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen unserer Welt durch vielfältige Aktionen der europäischen Öffentlichkeit präsentieren. Der Landkreis appelliert im Rahmen dieser Woche: Oberhavel, mach mit!

„Die diesjährige Aktionswoche steht unter dem Motto ‚Wiederverwendung statt Verschwendung‘. An den vermehrten Sperrmüll-Anmeldungen erkennen wir, dass die Oberhavelerinnen und Oberhaveler die Winterzeit und den bevorstehenden Jahreswechsel dazu nutzen, um ihre Dachböden, Keller und Schränke aufzuräumen. Doch nicht alles muss entsorgt werden, vielem kann unter dem Stichwort Upcycling zu neuem Glanz verholfen werden“, sagt Umweltdezernent Egmont Hamelow.

So etablieren sich zunehmend so genannte „Repaircafés“. Das größte aktive Café wird derzeit vom Kreisjugendring Oberhavel e.V. in Oranienburg betrieben. Jeden dritten Samstag im Monat können sich Interessierte in der Zeit von 10.00 bis 13.00 Uhr Inspirationen holen, wie ausgediente Dinge aus dem Haushalt sinnvoll und nachhaltig umfunktioniert werden können. Ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger teilen ihre Erfahrungen und helfen beim Wiederverwenden.

Kreisjugendring Oberhavel e.V.
Frau Susann Reissig
Sachsenhausener Straße 23a
16515 Oranienburg
E-Mail:info@kjr-ohv.de
Telefon: 03301 202295

34.996 Tonnen Haus- und Geschäftsmüll fallen im Jahr in Oberhavel an. Die AWU Abfallwirtschafts-Union Oberhavel GmbH, ein Beteiligungsunternehmen des Landkreises Oberhavel und der ALBA-Gruppe mit 220 Beschäftigten, sorgt dafür, dass die Mülltonnen regelmäßig entleert werden. Leichtstoffverpackungen mit dem Grünen Punkt sowie die Pappe- und Papiertonne werden kostenfrei entsorgt, für Haus- und Biomüll fallen Kosten für die Leerung an. Der Geschäftsführer der AWU, Manfred Speder, sieht aber auch hier großes Potential zur Müllvermeidung: „Wir würden uns wünschen, dass die Oberhavelerinnen und Oberhaveler ihren Müll noch gründlicher und bewusster trennen. Leider landen viel zu oft die falschen Stoffe in der falschen Tonne, was uns das Sortieren enorm erschwert und unnötig Ressourcen verbraucht“, so Speder.

So verursacht der pro Kopf-Konsum an Kleidung in Deutschland beispielsweise einen Ausstoß von 135 Kilogramm Treibhausgasen – so viel wie eine PKW-Fahrt vom Bodensee bis Flensburg. Um etwa einen Pullover mit 90 Prozent Baumwollanteil herzustellen, braucht es bis zu 805 Liter Wasser – das entspricht sieben Badewannen.

„Gut erhaltene Kleidung und Textilien gehören nicht in den Müll, sie sind vielseitig wiederverwendbar und können über Kleiderboxen oder Kleiderkammern an Hilfsorganisationen weitergegeben werden, die damit Bedürftige unterstützen. Kreative Köpfe aus Oberhavel nähen sich aus alten T-Shirts und Hosen bezaubernde Taschen, Kulturbeutel und Kissenbezüge und haben diese Art des Upcyclings zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell gemacht“, sagt Umwelt- und Wirtschaftsdezernent Egmont Hamelow.

Kleiderspenden können im öffentlichen Raum in den zahlreichen Kleiderboxen an den Glassammelcontainern entsorgt oder unter vorheriger Anmeldung unter anderem bei den folgenden Kleiderkammern abgegeben werden:

Kleiderkammer des DRK Kreisverbandes Oranienburg e.V. im Landkreis Oberhavel
Berliner Straße 104, 16515 Oranienburg, Telefon: 03301 2009-620
E-Mail: kgst@drk-oranienburg.de

Oranienburger Kleiderkammer e.V.
Albert-Buchmann-Straße 15, 16515 Oranienburg, Telefon: 03301 5766-867
E-Mail: info@oranienburger-kleiderkammer.de

PuR gGmbH
Fabrikstraße 10, Raum 1N1, 16761 Henningsdorf, Telefon: 03302 49980-152
E-Mail: akoegst@purggmbh.de oder jsteinach@purggmbh.de

Die EWAV ist Europas größte Kommunikationskampagne zu Abfallvermeidung und Wiederverwendung. Ihr Fokus: praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft aufzeigen. Alle Europäerinnen und Europäer sollen dafür sensibilisiert werden, mit Alltagsgegenständen und dem Ressourcenverbrauch bewusster umzugehen und wo es geht, Abfälle zu vermeiden. In Deutschland wird die Kampagne mit Mitteln der Europäischen Klimaschutzinitiative finanziert. Das Umweltbundesamt (UBA) ist der fachliche Ansprechpartner. Koordiniert wird die Kampagnenwoche seit 2014 vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Das Bundesumweltministerium ist offizieller Partner der EWAV.