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Datum: 12.11.2019

Deutschsprachkurs für psychisch beeinträchtigte Geflüchtete startet in Oranienburg

Heute startet in Oranienburg ein extra auf psychisch beeinträchtigte Geflüchtete zugeschnittener Deutschsprachkurs. Die Bildungsmaßnahme der Kreisvolkshochschule Oberhavel findet zweimal wöchentlich statt und dauert jeweils drei Stunden. Der niedrigschwellige Unterricht soll zunächst bis Mitte Februar laufen.

Die methodisch-didaktische und inhaltliche Gestaltung des Unterrichts wird die individuellen Lernbiographien und Lebenssituationen sowie den gesundheitlichen Zustand der Teilnehmenden berücksichtigen. Diese werden sowohl an die Grundlagen der deutschen Sprache als auch Kultur herangeführt. Der Migrationspsychologe des Landkreises, Dr. Said Ibaidi, wird den Kursteilnehmenden als Ansprechpartner und Betreuer zur Verfügung stehen.

„Mit diesem Sprachkurs legen wir die Grundlage für die gleichberechtigte Teilhabe von traumatisierten Menschen mit Fluchthintergrund am gesellschaftlichen und kulturellen Leben”, sagt Matthias Kahl, Dezernent für Arbeit und Soziales. Der Sprachkurs findet in den Räumen der Lebensräume gemeinnützige Gesellschaft zur sozialen und beruflichen Integration benachteiligter Menschen mbH in Oranienburg statt. Mit der Fahrtkostenerstattung ermöglicht der Landkreis die Anreise von Menschen aus verschiedenen Ortschaften in Oberhavel.

„Ich bin froh, dass unsere Kreisvolkshochschule mit dem innovativen Bildungsangebot einen Beitrag zur Inklusion von psychisch erkrankten Geflüchteten leistet”, erklärt der für die Kreisvolkshochschule zuständige Dezernent Matthias Rink. Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises haben bereits im Mai dieses Jahres bei einer Expertenrunde in Oranienburg mit Fachleuten aus Berlin und Oberhavel die Möglichkeiten zur Schaffung von Bildungsangeboten für psychisch beeinträchtigte Geflüchtete diskutiert. Laut dem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) vom März 2016 haben rund drei Viertel der in Deutschland Zuflucht suchenden Menschen unterschiedliche Formen von Gewalt erfahren. Die Rate der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) ist DGPPN zufolge bei Geflüchteten beziehungsweise Asylbewerberinnen und Asylbewerbern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um das bis zu zehnfache erhöht. Auch im Landkreis Oberhavel sind unter den Geflüchteten viele psychisch Beeinträchtigte.


Interessierte können sich für die Teilnahme an Dr. Ibaidi wenden:

Telefon: 03301 601-3904
E-Mail: Said.Ibaidi@Oberhavel.de