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Datum: 14.10.2022

„Dinner for ReMO“ zum 90. Geburtstag

Ausstellung im Regionalmuseum Oberhavel rückt historische Persönlichkeiten und ihre Verdienste für die Region in den Mittelpunkt

Nicht etwa Miss Sophie und ihr Butler James haben an der Geburtstagstafel des Regionalmuseums Oberhavel Platz genommen: Hier sind es vielmehr Kurfürstin Louise Henriette, König Friedrich II., der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge und Museumsgründer Max Rehberg, die ihre Gäste zum „Dinner for ReMO“ erwarten. Sie sind Teil der neuen Sonderausstellung zum 90. Jubiläum des Museums, die anhand von besonderen Persönlichkeiten die Entwicklung Oberhavels in den Fokus nimmt. Landrat Alexander Tönnies und Kulturdezernent Matthias Rink haben sie am Freitagnachmittag, dem 14.10.2022, gemeinsam eröffnet.

Dinner for ReMO

„Ein Besuch der Sonderausstellung lohnt! Denn hier werden die guten Geister der Vergangenheit lebendig, wenn die verschiedenen historischen Persönlichkeiten ihre Verdienste für unsere Region Revue passieren lassen“, lädt Landrat Alexander Tönnies ins Regionalmuseum ein. „Es ist toll zu hören und zu sehen, wie gut sich Oberhavel entwickelt hat. Kein Wunder, dass dem Heimatforscher und Gründungsvater des Museums, Max Rehberg, die Entscheidung schwerfällt, wer den größten Verdienst um die Entwicklung Oberhavels hat“, nimmt der Landrat Bezug auf das Streitgespräch am Tisch der Geburtstagstafel, welches sich die Museumsbesucherinnen und -besucher anhören können.

Besondere Gemälde und Grafiken aus unterschiedlichen Jahrhunderten und verschiedenen Orten Oberhavels sowie Ausstellungstexte begleiten mit vielen Zusatzinformationen die Museumsgäste. Ein zweiter Ausstellungsraum ist den Kindern gewidmet: Mit Museumsmaskottchen Mausfried von der Havel durchwandern sie die verschiedenen Epochen und nähern sich spielerisch den vergangenen Ereignissen. Mit Puzzleteilen das Bild eines Slawenhauses zusammensetzen, ein eigenes Wappen wie im Mittelalter kreieren oder mit Zepter und Krone zum König oder zur Königin werden – all das ist in der Ausstellung möglich. Unterstützt wurde Mausfried für die Vorbereitung der Ausstellung von den Leegebrucher HistoryKids, die unter der Bibliotheksleitung von Babett Wiechmann und der Historikerin Ulrike Unger geschichtliche Ereignisse erforscht und in eigens erstellten Texten, Sagen und Bildern zusammengefasst haben. So wird die Geschichte der Region lebendig und der Museumsbesuch zum Erlebnis.

Doch nicht nur die Historie Oberhavels, auch die des Museums selbst ist wechselhaft: Schon 1919, also 13 Jahre vor der Gründung des Museums, hatten sich einige Oranienburger zusammengetan und den Aufbau eines Museums als eine ihrer wichtigsten Aufgaben in das Programm ihrer „Heimatkundlichen Vereinigung Oranienburg und Umgegend“ aufgenommen. Erst 1932 mündeten ihre Bemühungen in der Gründung des „Heimat- und Binnenschifffahrtsmuseum Oranienburg“. Denn die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten hatte die Eröffnung verzögert. Im ehemaligen Waisenhaus, dem heutigen Gesundheitsamt, wurden sie schließlich gefunden: Die Stadt Oranienburg stellte dort den großen Speisensaal für das Museum zur Verfügung. Schon bald nach der Eröffnung stellte sich allerdings heraus, dass der Raum für die Präsentation der Sammlung zu klein war. Es folgte der Umzug ins Amtshauptmannshaus, wo das Museum viele Jahre lang eine Heimat fand.

Schwerpunkte der Sammlung und der Ausstellung bildeten von jeher die Oranienburger Stadtgeschichte und die märkische Binnenschifffahrt. Nach der Übernahme der Trägerschaft durch den damaligen Kreis Oranienburg im Jahr 1957 bildete im Jahr 2001 der Umzug der Ausstellungen ins Schloss Oranienburg einen wichtigen Schritt in der Museumsgeschichte. Der jüngste Meilenstein ist auf den August 2021 datiert: Nach 17 Jahren unveränderter Dauerausstellung orientierte sich das Museum – jetzt als ReMO – Regionalmuseum Oberhavel – neu. Erstmals in der Museumsgeschichte wird der Blick auf ein größeres geografisches Gebiet gelegt, das nunmehr den gesamten heutigen Landkreis Oberhavel umfasst.

„Das ReMO ist seitdem auf dem Weg, sich mit seiner umfangreichen Sammlung und dem neuen Profil als kultureller Anker im Landkreis zu etablieren – mit Erfolg, wie uns nicht nur unsere Gäste immer wieder spiegeln“, sagt Kulturdezernent Matthias Rink. „Auch die museumspädagogischen Veranstaltungen, Angebote wie das ReMObil oder die Veranstaltungsreihe LiteraturFieber haben sich in Oberhavel längst etabliert und sind inzwischen stark nachgefragt. So gelingt es dem Museumsteam, die Erinnerung an die Historie Oberhavels erlebbar und lebendig zu halten.“

Die Ausstellung kann im Regionalmuseum Oberhavel – ReMO, Schlossplatz 1 in Oranienburg immer zu den Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden. Diese sind noch im Oktober immer Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.30 Uhr (letzter Einlass: 17.00 Uhr) und ab November von 10.00 bis 16.00 Uhr (letzter Einlass: 15.30 Uhr). Die Sonderausstellung ist bis zum 01.01.2023 zu sehen.