Sprungziele
Inhalt
Datum: 11.05.2020

Coronavirus: Aktuelle Lage in Oberhavel

Aktuelle Fallzahlen für Oberhavel / Quarantäneanordnungen für Gemeinschaftsunterkünfte in Hennigsdorf und Oranienburg

Mit Stand vom Montag, 11.05.2020 (12.00 Uhr) gibt es 68 COVID19-Erkrankte im Landkreis. Insgesamt sind im Landkreis Oberhavel bisher 303 Menschen positiv auf das SARS CoV2-Virus getestet worden. Davon befinden sich 65 Personen in häuslicher Quarantäne, drei Personen müssen stationär behandelt werden. Sechs Personen sind verstorben. 229 Personen sind bereits geheilt.

2.461 Menschen aus Oberhavel stehen derzeit temporär zu Hause unter Quarantäne, weil sie begründete Verdachtsfälle sind. 2.141 Menschen wurden bereits negativ auf das Coronavirus getestet, bei 320 Personen steht das Testergebnis noch aus. Außerdem wurden 932Menschen im Landkreis häuslich abgesondert, weil sie mit positiv getesteten Personen direkten Kontakt hatten.

Die COVID19-Fälle verteilen sich wie folgt auf die Kommunen im Landkreis: Hennigsdorf (121), Oranienburg (44), Hohen Neuendorf (33), Velten (20), Glienicke/Nordbahn (19), Oberkrämer (13), Mühlenbecker Land (12), Löwenberger Land (7), Birkenwerder (6), Leegebruch (6), Liebenwalde (5), Zehdenick (7), Kremmen (4) und im Amt Gransee und Gemeinden (6). In Fürstenberg/Havel gibt es keinen gemeldeten COVID19-Fall.

Wie der Landkreis Oberhavel bereits am Donnerstag, 07.05.2020, mitgeteilt hatte, waren im Verlauf der vergangegenen Woche insgesamt sieben Bewohnerinnen und Bewohner  einer Oranienburger Gemeinschaftsunterkunft positiv auf das Coronavirus getestet worden. MIttlerweile hat sich die Zahl auf neun Personen erhöht. Betroffen sind insgesamt drei Familien. Sie wurden umgehend an einem anderen Standort separat voneinander häuslich isoliert. Für alle anderen 103 Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft musste am Freitagabend eine 14-tägige häusliche Absonderung  angeordnet werden, da der begründete Verdacht besteht, dass sie an SARS CoV-2 erkrankt sein könnten. Sie gelten als Kontaktpersonen, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass Bewohnerinnen und Bewohner im engen Kontakt mit den Erkrankten standen. Die Quarantäneanordnung gilt für das Haus 3 der Unterkunft bis zum 20.05.2020.

„Die Quarantäne ist notwendig, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Während der Quarantänezeit werden die Bewohnerinnen und Bewohner von einem Sanitätsteam täglich medizinisch versorgt und ein sogenanntes Monitoring durchgeführt", erläutert Sozialdezernent Matthias Kahl. „Die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner mit Lebensmitteln haben am Wochenende Mitarbeitende des Landkreises übernommen, die weitere Versorgung wird derzeit organisiert."

Für die am Dienstag, dem 05.05.2020, durchgeführten Reihentests auf das Coronavirus in der Gemeinschaftsunterkunft in Hennigsdorf liegen – bis auf sehr wenige Testergebnisse –  die Ergebnisse vor. Insgesamt wurden bei mehr als 240 getesteten Personen 18 Neuinfektionen registriert. Die positiv auf das SARS CoV2-Virus getesteten Personen wurden an einem anderen Standort häuslich isoliert. Weil sich die Infektionen auf verschiedene Häuser der Gemeinschaftsunterkunft verteilen und die Bewohnerinnen und Bewohner demnach ebenfalls als Kontaktpersonen der Infizierten gelten, mussten die Quarantäneanordnungen bis zum 21.05.2020 verlängert werden. Dies gilt für drei der derzeit fünf bewohnten Häuser. In einem weiteren Haus konnte die Anordnung des Gesundheitsamtes bislang nicht ausgefertigt werden, da ein positiv Infizierter tschetschenischer Bewohner des Hauses und dessen Familie nicht zu einem Ortswechsel bereit waren, so dass für die Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin Kontakt mit einem Infizierten besteht. Erst wenn dies nicht mehr der Fall ist, kann die 14-tägige Quarantäne beginnen. Für Haus 2 wurde die Quarantäne für 57 Personen bereits zum 06.05.2020 aufgehoben; sie können die Unterkunft seit Mittwoch wieder verlassen.

Die Neuinfektionen in der Hennigsdorfer Einrichtung bedingten zudem, dass elf zwischenzeitlich im Wohnheim des Eduard-Maurer-Oberstufenzentrums in Hennigsdorf untergebrachte, negativ auf das Coronavirus getestete Bewohnerinnen und Bewohner nicht wie geplant zurück in ihre ursprünglichen Räumlichkeiten zurückziehen konnten. Sie wurden an einem anderen separaten Standort in Oranienburg untergebracht.

Am Freitagabend war das Gesundheitsamt Oberhavel zudem durch das gerichtsmedizinische Institut in Potsdam informiert worden, dass der am Dienstagabend, 05.05.2020, in der Einrichtung getötete Mann positiv auf das SARS CoV-2-Virus getestet wurde. Derzeit werden die Kontaktpersonen ermittelt.

„Die Gesamtheit der Maßnahmen stellt den Landkreis Oberhavel derzeit vor große logistische Herausforderungen. Wir sind daher sehr dankbar für die gute Unterstützung durch das Kriseninterventionsteam des Brandenburger Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz. Auch die Teams der Sozialarbeit, des Gesundheitsamtes, Freiwillige aus dem Jobcenter, dem Jugendamt und dem Büro des Landrates und die Mitarbeiter des Bewirtschafters, der Gesellschaft für Anlagenbewirtschaftung und Objektbetreuung mbH (GfA), leisten unermüdlich großartige Arbeit", sagt Matthias Kahl, der täglich in Hennigsdorf vor Ort ist. „Ein herzliches Dankschön sagen wir außerdem unseren exterenen Partnern, darunter die ABS Hennigsdorf GmbH, die PuR gGmbH und die Initiative Eltern helfen Eltern sowie dem Verein ImPuls e.V. aus Hohen Neundorf. Dank gilt außerdem dem Verwaltungsstab für die unterstützende Organisation, dem Wachschutz und  der Polizei."