Bunter Vorlesetag in der Kreisverwaltung

Seit 2004 ist der bundesweite Vorlesetag Deutschlands größtes Vorlesefest und ein öffentliches Zeichen, um alljährlich am dritten Freitag im November Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern. Der Landkreis Oberhavel hat Kitagruppen und Grundschulklassen auch in diesem Jahr zu einer Reihe ganz vielfältiger Lesungen eingeladen. Unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“ besuchten die jungen Bücherwürmer am Freitag, dem 18.11.2022, Lesungen mit Vizelandrat Egmont Hamelow, des Fachbereichs Jugend und eine Fußball-Lesung im ReMO – Regionalmuseum Oberhavel. Für Erwachsene hatte die Volkshochschule ein Angebot vorbereitet.

„Wir freuen uns, dass so viele Kitas und Schulen unserer Einladung gefolgt sind. Wir haben viele ganz unterschiedliche Lesungen angeboten, aber eines hatten alle gemeinsam: Das Ziel, mit dem Vorlesen die Kinder für Bücher und Literatur zu begeistern. Viele Schülerinnen und Schüler müssen durch Corona und Homeschooling reichlich Lernstoff nachholen. Wie wichtig Bücher und das Lesen für die Kreativität und Leistung gerade junger Menschen sind, wollten wir mit unseren Lesungen zum Vorlesetag demonstrieren“, sagt Vizelandrat Egmont Hamelow, der für Kitakinder aus Oranienburg und Zweitklässler der Grundschule Lehnitz aus „Pippi Langstrumpf“ vorlas. Für den Vorlesetag wurde das Landrats-Büro extra bunt gestaltet und auch Pippi Langstrumpf schaute höchstpersönlich bei der Lesung vorbei.

Einblicke in die Geschichte des Fußballs

Im ReMO – Regionalmuseum Oberhavel empfing Maskottchen Mausfried – die erste Maus im Haus – im Oranienburger Schloss in diesem Jahr fußballbegeisterte junge Zuhörerinnen und Zuhörer der Neddermeyer Grundschule Schmachtenhagen. Passend zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft hat Mausfried von der Havel den Kindern die Geschichte der beliebtesten Sportart der Welt nähergebracht. Nach einer halbstündigen Lesung lustiger Fußballgeschichten erhielten die Kinder in der museumspädagogischen Werkstatt einen Einblick in die Geschichte des runden Leders. Die Vereine im Landkreis Oberhavel wurden dabei genau unter die Lupe genommen und die Kleinen erfuhren, welche Spieler es aus unserer Heimat bereits in die großen Fußballstadien geschafft haben. Zum Abschluss durften die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch ihren eigenen Fußballwimpel basteln. „Das Fußball-Fieber und die Nachfrage nach unserer Fußball-Lesung sind groß. Das freut uns sehr und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die Lesung auch in den kommenden Wochen im Rahmen unserer museumspädagogischen Arbeit anzubieten“, sagt die stellvertretende Museumsleiterin Ulrike Rack.

Im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags lud auch die Volkshochschule (VHS) Oberhavel erstmals Geflüchtete und Teilnehmende aus Kursen der Grundbildung und Alphabetisierung zu einer Vorleseveranstaltung in einfacher Sprache ins ReMO ein. Gelesen wurde aus „Bob, der Streuner“ von James Bowen. Menschen aus verschiedenen Ländern, die den Integrationskurs mit Alphabetisierung besuchen sowie Menschen mit Beeinträchtigung lauschten der wahren Geschichte des drogenabhängigen Bowen, dessen Leben von Bob, einer ihm zugelaufenen Katze, gerettet wurde. Vor der Lesung fand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Museumsführung in einfacher Sprache statt. Mit dem Vorlesen in einfacher Sprache will die VHS die Bedeutung von inklusiven Veranstaltungen im kulturellen Bereich hervorheben.

Zwei Kolleginnen aus dem Fachbereich Jugend – Frühkindliche Bildung – besuchten hingegen Tagespflegestellen und Kitas in Zehdenick, Oranienburg und Hohen Neuendorf und trugen den Kindern passend zum Thema des Vorlesetages „Gemeinsam einzigartig“ aus Sven Gerhardts „Anders? Genau richtig!“ vor. Im Gepäck hatten sie ein so genanntes Kamishibai-Erzähltheater, dessen Türen sich langsam öffnen und Bilder der Vorlesegeschichte preisgeben. „Das bildgestützte Erzählen fördert bereits bei jüngeren Kindern eifriges und konzentriertes Zuhören – auch über längere Erzählphasen. Beim Vorlesetag ist es unser Anliegen, den Kindern eine Freude zu bereiten und ihre Konzentration zu fördern, aber auch den pädagogischen Fachkräften Möglichkeiten der Sprachförderung unserer Kleinsten nahe zu bringen“, so Heiderose Lauterbach, die im Bereich Sprachberatung des Fachbereiches Jugend tätig ist.