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Datum: 31.01.2019

Schlossdach kaputt: Nun kommt das ReMObil

Eröffnung des Regionalmuseums verzögert sich auf unbestimmte Zeit/Landkreis schickt zur Überbrückung „ReMObil“ zu Kindern und Senioren

Umbau im Kreismuseum: Mausfried, das Maskottchen des neuen Regionalmuseums Oberhavel ReMO, begleitet die Bauarbeiten.

© Ulrike Rack/Landkreis Oberhavel

Seit September 2018 ist das Kreismuseum Oberhavel wegen Umbauarbeiten und Neuaus­rich­tung geschlossen. Im Hintergrund wird fleißig an der Umgestaltung gewerkelt, die Wiedereröffnung war zu Anfang April 2019 geplant. Doch nun macht ein sanierungsbedürftiges Schlossdach dem Landkreis einen Strich durch die Rechnung: „Die Stadt Oranienburg hat uns darüber informiert, dass Arbeiten am Dach des Schlosses anstehen und nicht aufgeschoben werden können. Betroffen ist vor allem der Hauptausstellungsraum, in dem unser wichtigstes Exponat – die Allegorie auf die Gründung Oranienburgs – ausgestellt werden soll. Aber ein halbfertiges Museum zu eröffnen, macht wenig Sinn. Deshalb werden wir für die Übergangszeit das ReMObil auf Reisen schicken“, so der zuständige Dezernent Matthias Rink. Wann das ReMO eröffnet werden kann, steht nämlich noch nicht fest: „Die Stadt kann bisher keine verlässliche Aussage treffen, schließlich handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, das mit besonderer Vorsicht durch Fachfirmen saniert werden muss“, sagt Rink.

Hinter dem ReMObil verstecken sich mobile Angebote des Regionalmuseums, die ab dem 2. Quartal 2019 offeriert werden sollen, um die Zeit bis zur offiziellen Eröffnung zu überbrücken. Die Angebote sollen Kleinkinder im Alter bis zu sechs Jahren, Grundschulkinder, Jugendliche und Senioren ansprechen. „Wie spielten Prinzen und Prinzessinnen“, heißt eine Veranstaltung für Kitakinder. Hier wird beschrieben, wie die Monarchen lebten und – an Spielzeugkopien und Bildern gezeigt – wie sie spielten. Grundschulklassen hingegen können in die Steinzeit entführt werden – Reproduktionen von Pfeilspitzen und Mitmach-Aktionen in Form eines Quiz' inklusive. Unter dem Titel „Wer war eigentlich Dr. Gift?“ erfahren Jugendliche mehr über das Leben des genialen Chemikers und Oranienburgers Friedlieb Ferdinand Runge. Natürlich dürfen sich die Schülerinnen und Schüler auch selbst ausprobieren: Rungekleckse für alle!

Museumspädagogik ist keineswegs eine Frage des Alters. Eine Veranstaltungsreihe für Seniorenwohnheime wird ebenso vorbereitet. Hier soll beispielsweise eine Powerpoint-Präsentation mit einer Vielzahl historischer Stadt- und Dorfansichten unserer Region zum gemeinsamen Erzählen und Austauschen anregen.

Über das neue ReMO

Das Kreismuseum Oberhavel erfindet sich neu: Moderner, begreifbarer und näher an den Bedürfnissen der Besucher orientiert, will es seine Besucher zukünftig empfangen. Auch der Name ändert sich: Regionalmuseum – kurz ReMO – wird es künftig heißen.

Den inhaltlichen Schwerpunkt der neuen Dauerausstellung bildet die geografische Region des heutigen Landkreises Oberhavel und seine Namensgeberin die Havel. „Wir möchten den Oberhavelern ihren Landkreis, also ihre Heimat, von der Geschichte bis zur Gegenwart näher bringen. Ziel ist es, Oberhavel als Heimat zu definieren und unsere spannende Historie lebendig zu vermitteln, um möglichst jeden Besucher direkt anzusprechen und abzuholen. Denn eine Region wird erst zur Heimat durch die Menschen, die in und mit ihrer Geschichte leben und neue Geschichte schreiben“, sagt Matthias Rink.

Neben Texten, Fotografien, alten und neuen Exponaten sollen vor allem Familien mit multimedialen Möglichkeiten wie Touch Screens und Probierstationen, die die Inhalte spielerisch erläutern, ein Museum zum Anfassen erleben. Aktuell werden die Inhalte der Medientische programmiert.

Zudem wird es einen Veranstaltungsraum geben, in dem künftig Konzerte und Lesungen in Kooperation mit der Kreismusikschule Oberhavel sowie Kurse der Kreisvolkshochschule angeboten werden. „Wir werden ein Schaufenster für andere museale Einrichtungen in der Region wie den Ziegeleipark Mildenberg oder das Hedwig Bollhagen Museum in Velten sein, um den Besuchern die facettenreichen Möglichkeiten vorzustellen, die Oberhavel kulturell zu bieten hat und die es zu erkunden gilt“, so Matthias Rink.

Dem ReMO stehen im Südflügel des Oranienburger Schlosses circa 500 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Diese werden derzeit umgestaltet und mit den neuen Inhalten gefüllt. Matthias Rink: „Regionalen Künstlern soll im Bereich für Sonderausstellungen stärker als bisher die Möglichkeit zur Präsentation und Vernetzung mit anderen Künstlern geboten werden“. Maskottchen Mausfried wird die jungen Besucher durch die Ausstellung begleiten und über historische Geschehnisse und Sachverhalte informieren. „Schon unsere jüngsten Besucher werden unsere Ausstellungsinhalte zukünftig mit unterschiedlichen Sinnen erfahren können. Auch der Bereich der Museumspädagogik soll erweitert und auf unterschiedliche Altersgruppen abgestimmt werden“, informiert Rink.

Mausfried denkt über die Bauarbeiten nach.