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Datum: 11.11.2020

Amtsarzt rät: Mit Erkältungssymptomen zu Hause bleiben!

Mit akuten Atemwegserkrankungen wenigstens fünf Tage zu Hause auskurieren / Krankschreibungen wieder telefonisch möglich / Was tun im Verdachtsfall? / Wie können Infektionen vermieden werden?

Schnupfen, Husten, Heiserkeit – damit plagen sich im Herbst und Winter viele Menschen. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Denn die Erkältungsanzeichen können genauso Symptome einer Coronainfektion sein. Schließlich zählen laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) neben Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns Husten, Fieber und Schnupfen zu den häufigsten Anzeichen einer COVID-19-Erkrankung. Auch Kopfschmerzen und Mattigkeit können auftreten.

„Diese Symptome sind von einer Erkältung oder einer Influenza kaum zu unterscheiden. Das macht die Einschätzung, um welche Krankheit es sich handelt, so schwierig. Gerade weil sich die Symptome von COVID-19 von Patient zu Patient sehr unterscheiden, ist eine Coronainfektion in der Regel nicht auszuschließen“, erklärt Oberhavels Amtsarzt Christian Schulze. Genau aus diesem Grund werden symptomatische Personen im Rahmen der Teststrategie auf eine Infektion mit dem Coronavirus hin getestet. Im Zuge unserer Kontaktpersonenermittlung stellen wir aber auch fest: Zu viele Menschen gehen arbeiten, auch wenn sie bereits Symptome aufweisen. Das macht eine Unterbrechung der Infektionsketten natürlich sehr schwer.“

Christian Schulze rät daher: „Mit Erkältungssymptomen zur Arbeit zu gehen, ist keine gute Idee. Das Verantwortungsgefühl jeder und jedes Einzelnen, Kolleginnen und Kollegen nicht im Stich zu lassen, ist verständlich, hat aber in jüngster Zeit zu vielen Infektionsfällen insbesondere in Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen und Kliniken geführt. Auch bei nur leichten Erkältungssymptomen sollten Bürgerinnen und Bürger deshalb in diesem Herbst und Winter besser zu Hause bleiben. Bitte kurieren Sie Ihre Erkältung daheim aus, um andere Menschen nicht anzustecken und zu gefährden. Denn auch diese Viren sind sehr leicht auf andere Menschen übertragbar und können bei einigen schwere Erkrankungen nach sich ziehen. Außerdem müssen auch diese Infektionsherde nachvollzogen werden und binden erhebliche Kapazitäten im Gesundheitsamt, aber auch in den Laboren.“ Als Faustregel gilt, dass man sich bei akuten Atemwegserkrankungen für wenigstens fünf Tage zu Hause auszukurieren sollte. Das ist auch dann sinnvoll, wenn keine zusätzliche ärztliche Behandlung erforderlich ist. Denn wer zu Hause bleibt, reduziert seine Kontakte und damit die Wahrscheinlichkeit, Viren weiterzugeben.

Krankschreibungen wieder telefonisch möglich
Seit Mitte Oktober können sich Personen mit Atemwegserkrankungen auch wieder telefonisch bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin krankschreiben lassen.

Laut RKI-Angaben infizieren sich jährlich zwischen fünf und zwanzig Prozent der Bevölkerung mit Influenza. In der Saison 2018/19 wurden 40.000 Labor-bestätigte Influenzafälle im Krankenhaus behandelt. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts – basierend auf den Daten des GrippeWeb – erkranken aktuell pro Woche etwa 3,3 Millionen Personen und haben Symptome von akuten Atemwegserkrankungen.

Was tun im Verdachtsfall?
Wer den Verdacht hat, erkrankt zu sein, sollte nicht unangemeldet in eine hausärztliche Sprechstunde gehen. Dort könnte er möglicherweise weitere Menschen anstecken. Es ist ratsam, beim Hausarzt oder auch beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 anzurufen. Die Ärzte werden gezielt nach Symptomen fragen und den Betroffenen gegebenenfalls bei einem Hausbesuch untersuchen beziehungsweise nach der offiziellen Sprechstunde in die Praxis bestellen. Solange eine Erkrankung nicht ausgeschlossen ist, sollten diese Personen Kontakt zu anderen Menschen meiden, um eine Übertragung auf andere zu vermeiden.

Wie können Infektionen vermieden werden?
Der wichtigste Übertragungsweg für das Coronavirus ist die Tröpfcheninfektion. Dabei werden die Coronaviren durch infizierte Menschen über Tröpfchen in die Luft abgegeben und durch nicht infizierte Menschen eingeatmet. Deshalb ist zur Vermeidung einer Infektion mit dem Coronavirus auf eine gute Husten- und Nies-Etikette und persönliche Händehygiene zu achten. Ebenfalls sollten die Abstandsregeln beachtet werden. Immer dort, wo das nicht möglich ist, sollte eine Alltagsmaske getragen werden. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten, wenn Menschen sich wieder vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten, ist außerdem das regelmäßige und richtige Lüften wichtig für den Infektionsschutz. Als digitale Ergänzung zu Abstandhalten, Hygiene und Alltagsmaske wird die Nutzung der Corona-Warn-App empfohlen.

Mehr Informationen zum Thema finden sich auf www.oberhavel.de/corona.

Der Amtsarzt rät: Mit Erkältungssymptomen bitte zu Hause bleiben!

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