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Datum: 03.07.2018

Flächendeckende Glasfasertechnologie für Oberhavel – Bund passt sein Breitbandförderprogramm an

Die Bundesregierung möchte Deutschland in allen Bereichen zu einem starken Digitalland entwickeln. Im Koalitionsvertrag heißt es: "Wir gestalten den Weg in die Gigabit-Gesellschaft mit höchster Priorität. Deshalb wollen wir den flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025 erreichen. Wir wollen den Netzinfrastrukturwechsel zur Glasfaser. Unser Ziel lautet: Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus." 

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Bundesregierung am Dienstag ihre novellierte Breitband-Förderrichtlinie veröffentlicht: Zukünftig sind nur noch Gigabit-Netze förderfähig. Dafür werden die Förderhöchstsätze angehoben, von bisher 15 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro (Förderhöchstsatz Bund). „In gemeinsamen Bemühungen haben sich sowohl die Kommunen als auch die Spitzenverbände seit geraumer Zeit für diese Veränderung eingesetzt. Für den Landkreis Oberhavel bedeutet dies, dass nun der geförderte Ausbau mit reiner Glasfasertechnologie in Gebieten mit weniger als 30 MBit/s – den sogenannten weißen Flecken möglich ist“, informiert Landrat Ludger Weskamp.

„In unserem Vergabeverfahren wurde diese Novellierung der Richtlinie bereits frühzeitig und vorausschauend in Betracht gezogen und durch die Abfrage von Alternativangeboten berücksichtigt. Oberhavel ist sehr gut vorbereitet: Es liegt ein entsprechendes Ausbaukonzept vor und im laufenden Vergabeverfahren konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Verhandlung eines geförderten glasfaserbasierten Ausbaus“, so Weskamp.

Gegenwärtig werden im Rahmen des Vergabeverfahrens die bestmöglichen technischen Ausbaulösungen für Oberhavel erörtert. Im Anschluss daran wird das finale Angebot angefordert. Einen konkreten zeitlichen Rahmen für den Breitbandausbau abzustecken, ist schwer: „Nach Abschluss des Konzessionsverfahrens folgt die Einbindung der Bundesnetzagentur, die den Vertrag mit dem Telekommunikationsunternehmen bestätigen muss. Anschließend bekommen wir die endgültigen Zuwendungsbescheide von den Zuwendungsgebern Bund und anschließend dem Land Brandenburg. Erst dann kann die Vergabe und somit der Start der Ausbaumaßnahmen erfolgen. Der Landkreis wird alle Hebel für eine schnelle Umsetzung in Bewegung setzen“, erklärt Ludger Weskamp.


Breitbandausbau in Oberhavel

Genau vor einem Jahr, am 03.07.2017, hatte der Landkreis den Zuwendungsbescheid des Landes für den Breitbandausbau in Oberhavel in Höhe von gut 8,2 Millionen Euro entgegengenommen.

Der flächendeckende Breitbandausbau im Landkreis Oberhavel wird zu 50 Prozent durch Bundesmittel, zu 40 Prozent durch Landesmittel und zu 10 Prozent durch Kreismittel finanziert. Der Bund überreichte Oberhavel am 21.03.2017 in Berlin einen entsprechenden vorläufigen Zuwendungsbescheid in Höhe von knapp 10,3 Millionen Euro, der nun nach der Novellierung weiter aufgestockt wird.

Eine Bestandsanalyse hatte ergeben, dass aktuell rund 15 Prozent der Haushalte in Oberhavel über eine Bandbreite von weniger als 30 Mbit/s verfügen. Die Anschlüsse befinden sich meist in den Randbereichen der großen Ortslagen und in kleineren Orten außerhalb der Zentren, aber auch in den Städten des Landkreises wurden vereinzelt noch unterversorgte Gebiete festgestellt.

Der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste

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