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Datum: 10.10.2018

Landkreis Oberhavel stellt Haushaltsentwurf für die Jahre 2019/20 vor

Kreisumlage bleibt in den kommenden zwei Jahren stabil bei 33,5 Prozent / Jährliche Investitionen von rund 30 Millionen Euro vorgesehen

Erstmals seit 2014/15 stellt der Landkreis Oberhavel wieder einen Doppelhaushalt auf. „Die gute konjunkturelle Lage und die positive Entwicklung unserer Haushaltszahlen ermöglichen diesen erweiterten Planungshorizont für 2019/20. Vor dem Hintergrund der ab Januar 2019 umzusetzenden neuen Verwaltungsstruktur unterstreicht der Doppelhaushalt die strategische Sichtweise innerhalb der Kreisverwaltung. So ist es möglich, anfallende Aufgabenstellungen neu zu organisieren und über einen längeren Zeitraum kontinuierlich umzusetzen“, sagte der neue Kämmerer des Landkreises, Norman Sowada. Er stellte den Entwurf des Haushaltsplanes und der Haushaltssatzung 2019 und 2020 heute der Presse vor.

„Die positive Bilanz eröffnet uns für die kommenden zwei Jahre den Spielraum, die Kreisumlage bei einem Hebesatz von 33,5 Prozent zu belassen und das Investitionsvolumen weiterhin auf hohem Niveau nahe der 30 Millionen Euro-Marke fortzuführen. Das bietet auch den Kommunen Oberhavels Planungssicherheit“, so Norman Sowada weiter.

Der 868 Seiten umfassende Etatentwurf weist Erträge für das Jahr 2019 von rund 448,8 Millionen Euro aus, denen Aufwendungen in Höhe von 447,3 Millionen Euro gegenüberstehen. Für das Jahr 2020 werden Erträge und Aufwendungen in Höhe von je 447,6 Millionen Euro erwartet.

„Eines der wichtigsten mittelfristigen Ziele für unseren Landkreis sind die Modernisierung und der Ausbau des Breitbandes. Hierfür wurden im Doppelhaushalt 18,5 Millionen Euro bereitgestellt“, erläuterte Norman Sowada. Weitere große Investitionen stehen im Bildungsbereich, im Brand- und Katastrophenschutz sowie im Rettungsdienst und für Infrastrukturvorhaben in Straßen, Brücken und Radwege an.

„Bei den Investitionen im Schulbereich geht es im Wesentlichen um die Fortsetzung der  begonnenen Projekte an der Torhorst-Gesamtschule und dem Hedwig-Bollhagen-Gymnasium. Eingeplant sind natürlich auch der Neubau der Barbara-Zürner-Oberschule in Velten, die Umbauarbeiten für die neue Oberschule in Lehnitz sowie ein Fachunterrichtsgebäude für das Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum in Oranienburg“, informierte Sowada.

Im Bereich Brandschutz ist der Neubau des Technik- und Ausbildungszentrums für den Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Oberhavel (TAZ) und beim Rettungsdienst der Neubau einer Rettungswache in Hennigsdorf geplant.

Die Finanzausstattung des Landkreises kann in der kommenden Planungsperiode als sehr solide angesehen werden. Im Vergleich zu 2018 steigen die Umlagegrundlagen – die vor allem auch Ausdruck der finanziellen Stärke der kreisangehörigen Kommunen sind –  in 2019 auf 291 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg von rund 5,9 Prozent. Der Kämmerer sieht in dem steigenden Steueraufkommen in den Städten und Gemeinden des Landkreises einen eindrucksvollen Beleg für die Wirtschaftskraft der in Oberhavel ansässigen Unternehmen und für die Leistungsfähigkeit der Kommunen. In der Aufstellung des Doppelhaushaltes wird daher mit einer stabilen Kreisumlage von 33,5 Prozent geplant. Damit trägt die Kreisumlage circa 97 Millionen Euro zum Gesamtbudget des Landkreises Oberhavel bei.

Die größten Aufwendungen sind:                                      
                                                         

Grundsicherung für Arbeitsuchende  122.575.800 Euro
Fachbereich Jugend 96.705.300 Euro
davon Bereich Kita       43.234.500 Euro
Fachbereich Soziales SGB XII 59.148.000 Euro


Weitere Aufgaben mit hohen Aufwendungen sind:
                                                                                                  

Schulen     26.752.800 Euro
Abfallwirtschaft 14.400.100 Euro
Wirtschaftsförderung 10.871.300 Euro
ÖPNV       7.481.900 Euro

Die vorliegende Entwurfsfassung wird in den kommenden Wochen in den Ausschüssen behandelt und soll am 12.12.2018 vom Kreistag beschlossen werden. Im Vorfeld des Pressetermins wurde der Entwurf gemäß § 129 Kommunalverfassung des Landes Brandenburg mit der Bürgermeisterin, den Bürgermeistern und dem Amtsdirektor erörtert.


Über Norman Sowada

Seit dem 01.10.2018 ist Norman Sowada Kämmerer des Landkreises Oberhavel. Mit Inkrafttreten der neuen Verwaltungsstruktur am 01.01.2019 wird er neben seiner Tätigkeit als Kämmerer auch den neu entstehenden Fachbereich „Finanzen, Liegenschaften und Kämmerei" leiten.

Norman Sowada hat Betriebswirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin studiert und sich auf die Bereiche Finanzierung/Investition sowie Internationales Management spezialisiert. Nach seinem Abschluss 2001 arbeitete er als Projektmanager für Verwaltungsmodernisierung beim Landkreis Potsdam-Mittelmark und übernahm 2006 die Leitung des Finanzbereiches, bestehend aus den Einheiten Haushalt- und Jahresabschluss (Kämmerei), Kasse und Vollstreckungsbehörde und  zentralisierte Buchhaltung. Unter Leitung des 42-Jährigen wurden das Rechnungswesen von der Kameralistik auf die Doppik umgestellt und neue Mechanismen in der finanzwirtschaftlichen Budgetierung und Steuerung entwickelt und eingeführt.

2012 schloss Norman Sowada ein verwaltungswissenschaftliches Zweitstudium an der Steinbeis-Universität Berlin mit dem Master of Arts ab. In verschiedenen Publikationen befasste er sich mit den Themen Budgetierung und Risikomanagement in öffentlichen Verwaltungen.

Norman Sowada lebt in Berlin, ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.

Norman Sowada stellt den Doppelhaushalt vor.

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