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Datum: 12.01.2017

Pflegepolitische Tour

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt informierte sich gemeinsam mit Landrat Ludger Weskamp über Projekte und Einrichtungen zum Thema Pflege und Seniorenpolitik im Landkreis Oberhavel.

Die Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Almuth Hartwig-Tiedt, besuchte am Donnerstag, dem 12.01.2017, im Rahmen der Pflegepolitischen Tour verschiedene Projekte und Einrichtungen zum Thema Pflege und Seniorenpolitik im Landkreis Oberhavel. Begleitet wurde sie von Landrat Ludger Weskamp.

Zu Beginn wurde die AGUS Altenpflegeschule vorgestellt. Die Einrichtung wurde 2014 im Beisein der Sozialministerin Diana Golze und in Kooperation mit dem Landkreis Oberhavel im Zentrum von Oranienburg als eine der modernsten Altenpflegeschulen im Land Brandenburg gegründet. „Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl pflegebedürftiger älterer Menschen, die auf Betreuung und professionelle Hilfe angewiesen sind, war es in wichtiger und richtiger Schritt, auf die Ausbildung unserer eigenen Fachkräfte zu setzen“, betonte Landrat Ludger Weskamp. „Und auch aus bildungspolitischer Perspektive ist die Möglichkeit der wohnortnahen Ausbildung unserer Pflegekräfte ein deutlicher Standortvorteil. Denn vor der Eröffnung 2014 gab es weder eine öffentliche noch eine private Altenpflegeschule im Landkreis Oberhavel“, so Weskamp weiter. Wie wichtig in diesem Zusammenhang die frühzeitige Berufsorientierung ist, zeigt ein aktuelles Projekt mit der Oranienburger Jean-Clermont-Oberschule. Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Rahmen ihres Unterrichts die Gelegenheit, sich mit dem Berufsbild der Altenpflege auseinandersetzten. Diese Initiative soll zum einen die Bekanntheit der Ausbildung erhöhen und zum anderen helfen, die Abbrecherquote zu senken.

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt (l.) informiert sich bei Landrat Ludger Weskamp (r.) über die Ausbildungsmöglichkeiten in der AGUS Altenpflegeschule

© Landkreis Oberhavel

Im Anschluss besuchten die Staatssekretärin und der Landrat das Stationäre Hospiz Oberhavel GmbH in Oranienburg. Die Einrichtung der Oberhavel Kliniken bietet seit 2014 Hilfe und Unterstützung für Schwerstkranke und ihre Angehörigen. Geschäftsführer Dr. Detlef Troppens führte die Gäste durch die verschiedenen Bereiche des Hauses. Insgesamt 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit der Versorgung der Patienten beschäftigt. Landrat Ludger Weskamp sprach ihnen seinen aufrichtigen Dank für ihre wichtige Arbeit aus: „Nicht zuletzt ist es Ihnen zu verdanken, dass die Patienten ihre letzten Lebenstage in einer würdevollen und geschützten Umgebung verbringen können.“ Insgesamt zwölf Plätze in Einzelzimmern ermöglichen den pflegebedürftigen Personen einen weitgehend schmerzfreien und zugleich menschenwürdigen Abschied. Das Hospiz bietet zugleich den Angehörigen seelsorgerische Begleitung und leistet Hilfe bei der Trauerbewältigung.

Stationäre Hospiz Oberhavel GmbH: Geschäftsführer Dr. Detlef Troppens führt die Staatssekretärin durch die verschiedenen Bereiche des Hauses

© Landkreis Oberhavel

Das Stammhaus der Oberhavel Kliniken GmbH in Hennigsdorf stand als weiterer Punkt auf dem Besuchsprogramm. Detlef Troppens führte die Gäste gemeinsam mit den Chefärztinnen Dr. Maria-Christiane Jockers-Scherübl und Dr. Martina Rauchfuß durch die Abteilungen für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Seit 2016 sind nach dem Krankenhausplan des Landes Brandenburg Betten für das Fachgebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie festgeschrieben worden, und die Oberhavel Kliniken GmbH hat dazu einen spezifischen Versorgungsauftrag erhalten. Auf dieser Grundlage ist aus dem ehemaligen Fachbereich Psychosomatik eine eigenständige Fachabteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit 20 Betten am Standort Hennigsdorf hervorgegangen. Im Anschluss informierte sich die Staatssekretärin über ein Demenzprojekt und besichtigte den neuen Bettenhausflügel, der noch in diesem Jahr eröffnet werden soll. In den viergeschossigen Neubau investiert die Klinik rund 20 Millionen Euro. Im Gebäude sollen nicht nur etwa 100 zusätzliche Betten untergebracht werden, ein größerer Bereich ist für die Einrichtung von Aufenthaltsräumen für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst vorgesehen, die sich ebenso wie mehrere Büros und Hausanschlussräume im Untergeschoss befinden werden. Darüber hinaus bietet das Untergeschoss Platz für die Gestaltung eines Sportbereichs, der von den Patienten der Abt. für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik genutzt werden kann.

Den Abschluss der Tour bildete der Besuch des Seniorenzentrums „Am Wasserturm“ in Hohen Neuendorf. Durch das Seniorenzentrum führte Pflegedienstleiterin Sylke Freimuth. Die Einrichtung des Evangelischen Johannesstifts bietet für bis zu 66 Senioren eine dauerhafte Wohnmöglichkeit an. Es handelt sich dabei um sechs Hausgemeinschaften für pflegebedürftige ältere Menschen aller Pflegestufen mit Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und der Orientierung (Demenzerkrankungen) sowie um eine Hausgemeinschaft für Menschen, die zusätzlich Verhaltensauffälligkeiten aufweisen.