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Datum: 25.01.2017

Unterbringung von Asylbewerbern im Landkreis Oberhavel

Die Landkreisverwaltung und die Gemeinde Glienicke/Nordbahn besprechen Teilnutzung des Wohnverbundes für bezahlbaren Wohnraum.

Der Landkreis reagiert auf die sinkende Zahl von Asylbewerbern im Jahr 2016: Die vorläufige Prognose des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF) geht von etwa 810 Asylsuchenden für Oberhavel im Jahr 2017 aus. Im Vergleich dazu lag die prognostizierte Zahl im Vorjahr noch bei 1.445 Personen (tatsächlich erreichten den Landkreis 488 Menschen).

Vor diesem Hintergrund hat der Bürgermeister der Gemeinde Glienicke/Nordbahn, Dr. Hans G. Oberlack, sein Interesse an der Teilnutzung des Wohnverbundes in der Glienicker Gartenstraße 11 für bezahlbaren Wohnraum bekundet. Die im Auftrag durch den Landkreis Oberhavel errichteten 18 Wohneinheiten könnten so bereits nach ihrer Fertigstellung im Juli 2017 teilweise dem freien Wohnungsmarkt zugeführt werden. Oberlack betonte aber auch, den Flüchtlingen weiterhin Wohnraum anzubieten. „Jede Kommune sollte in diesem Punkt ihren Beitrag leisten.“ Jedoch will auch er dem Umstand sinkender Flüchtlingszahlen Rechnung tragen.

Bürgermeister Dr. Hans G. Oberlack und Landrat Ludger Weskamp haben dazu am Dienstag, dem 24.01.2017, in Oranienburg die ersten Gespräche aufgenommen und die Möglichkeiten einer vorzeitigen Umwandlung der Nutzung erörtert. Mit der Umsetzung des Bauvorhabens ist die Oberhavel Holding Besitz- und Verwaltungsgesellschaft mbH (OHBV) beauftragt, die die Gebäude auf einem Erbpachtgrundstück der Gemeinde errichtet.

Weskamp betonte, dass es sein erklärtes Ziel bleibe, die nach Oberhavel kommenden Menschen gleichmäßig auf die Städte und Gemeinden des Landkreises zu verteilen: „Wir dürfen dabei die veränderten Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. Das heißt auch, dass alle bestehenden Planungen erneut überprüft und gegebenenfalls angepasst werden müssen. Es soll uns dabei gelingen, die bestehenden Unterbringungsmöglichkeiten soweit wie nötig zu entzerren und so viele Wohnungen wie möglich als bezahlbaren Wohnraum für Personen mit geringem und mittlerem Einkommen zur Verfügung zu stellen.“

In Oberhavel leben 1.078 Asylbewerber. Davon wohnen 760 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften in Birkenwerder, Fürstenberg, Gransee, Hennigsdorf, Kremmen, Oranienburg und Zehdenick. 318 Personen haben Wohnungen bezogen. Zusätzlich leben rund 600 bereits anerkannte Asylbewerber in den Gemeinschaftsunterkünften, für die der Gesetzgeber keinen Rechtsanspruch und keine Verpflichtung auf eine Unterbringung vorsieht.

Schematische Darstellung der Gebäude in Glienicke/Nordbahn

© Gemeinde Glienicke/Nordbahn