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Datum: 20.02.2017

Busverbindung zur Gedenkstätte Sachsenhausen

Ergebnisse der Fahrgastzählung auf der Linie 804 vorgestellt: Die bereitgestellten Buskapazitäten waren im Januar ausreichend. Gespräche mit der Gedenkstättenleitung zu weiteren Zählungen angekündigt.

Der Geschäftsführer der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG), Klaus-Peter Fischer, informierte am Montag, dem 20.02.2017, im Ausschuss für Wirtschaft, Kreisentwicklung, Verkehr und Vergaben des Landkreises über die Ergebnisse der ersten Fahrgastzählung auf der Buslinie 804. Die Linie verbindet u. a. den S-Bahnhof Oranienburg mit der Gedenkstätte Sachsenhausen.

Die Zählung fand vom 04.01. bis zum 29.01.2017 statt. Mittels Sensoren an den Türen der Gelenkbusse wurden insgesamt 21.638 Fahrgäste - einschließlich Zeitpunkt und Haltestelle des Ein- und Ausstiegs - automatisch registriert. Fischer betonte, dass die angebotenen Kapazitäten auf der Linie 804 im Januar ausreichend waren. Damit wertete er das Ergebnis als Bestätigung des aktuellen Nahverkehrplanes, der im Oktober 2016 durch den Kreistag beschlossen wurde. „Unsere Busse können bis zu 150 Fahrgäste gleichzeitig transportieren. Ab 120 Personen sehen wir aufgrund des tatsächlich verfügbaren Platzangebotes einen Handlungsbedarf. Während des gesamten Zeitraums haben wir uns bis auf eine Ausnahme unterhalb dieser Grenze bewegt“, so Fischer.

Auf den insgesamt 324 Fahrten beförderte die OVG auf der gesamten Linie montags bis freitags durchschnittlich 1.012 Fahrgäste pro Tag. Dies entspricht rund 56 Personen pro Fahrt. Zu den Mitfahrern zählen u. a. Schülerinnen und Schüler der Torhorst- Gesamtschule in Oranienburg. In der Zeit von 10.00 bis 16.30 Uhr wurde der Bus am stärksten nachgefragt. Beispielsweise nutzten am 04.01.2017 insgesamt 106 Fahrgäste die Linie um 12.23 Uhr in Richtung Gedenkstätte. In der Gegenrichtung fuhren am 10.01.2017, um 15.17 Uhr 110 Personen mit dem Bus zum S-Bahnhof.

Samstag und Sonntag fiel die Zahl etwas geringer aus. Hier lag die durchschnittliche Auslastung bei 428 Fahrgästen pro Tag. Damit nutzten für gewöhnlich etwa 38 Personen eine Fahrt der OVG, die am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt verkehrt. Bis zur Haltestelle der Gedenkstätte fuhren an den insgesamt 26 Zähltagen rund 4.300 Fahrgäste. Für die Rückfahrt in Richtung S-Bahnhof beförderte die Busgesellschaft ca. 3.400 Personen.

Am 22.01.2017 traten 11 Personen an der Haltestelle der Gedenkstätte die Fahrt nicht an. Ob dies persönliche Gründe, wie z. B. das Warten auf einzelne Teilnehmer hatte oder aber die Annahme bestand, der Bus wäre überfüllt, kann rückblickend nicht mehr nachvollzogen werden. Aus den Zählprotokollen geht jedoch hervor, dass sich zum Zeitpunkt der Abfahrt weniger als 110 Personen im Bus befanden; eine maximale Auslastung also nicht gegeben war. "Leider kommt es vor, dass einige Fahrgäste im Gang stehen bleiben und damit viele Plätze einfach nicht genutzt werden können", erklärte der Geschäftsführer der OVG. "Der Hinweis unserer Fahrerinnen und Fahrer, doch ganz nach hinten durchzugehen, hat tatsächlich einen praktischen Hintergrund", fügte Fischer abschließend an.

Die Ergebnisse der Fahrgastzählung werden in den kommenden Tagen sowohl an den Nahverkehrsbeirat des Landkreises Oberhavel als auch an die Gedenkstättenleitung übermittelt. Im Rahmen der Ausschusssitzung kündigte Egmont Hamelow, Erster Beigeordneter des Landkreises Oberhavel, weitere Zählungen an. Die konkreten Zeiträume sollen gemeinsam mit der Gedenkstättenleitung abgestimmt werden. Dazu gehört auch die Erörterung von regelmäßig wiederkehrenden Veranstaltungen, zu denen die Gedenkstättenleitung einen zusätzlichen Unterstützungsbedarf sieht.

Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier im Überblick.

Hintergrund

Die Fahrgastzählung ist Ergebnis der Gespräche zwischen der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, der OVG und dem Landkreis Oberhavel. Die tatsächlichen Fahrgastzahlen dienen als Grundlage in der Diskussion um die Notwendigkeit einer Anpassung der Busanbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen an den S-Bahnhof Oranienburg. Grundlage hierfür ist der Nahverkehrsplan, der als Planungsinstrument Angebot und Nachfrage aufeinander abstimmt und damit Umfang und Qualität der Leistungen für den übrigen ÖPNV definiert. An diesem Maßstab orientieren sich alle Entscheidungen. Sowohl die jüngsten Ergebnisse als auch die bisherigen Resultate eines externen Gutachtens zum Nahverkehrsplan 2017-2021 bestätigen einen zusätzlicher Bedarf auf der Linie 804 nicht. Die OVG hat die Zusage gegeben und mehrfach wiederholt, dass große Veranstaltungen der Gedenkstätte Sachsenhausen, aus denen ein erkennbar hohes Fahrgastaufkommen resultiert, nach Rücksprache mit der Verkehrsgesellschaft punktuell durch zusätzliche Busse unterstützt werden können. Von diesem Angebot wurde bislang kein Gebrauch gemacht.

Ein Bus der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG).

© Landkeis Oberhavel