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Datum: 07.06.2017

Lesung zum 350. Todestag von Louise Henriette im Kreismuseum Oberhavel am 17.06.2017 um 15.00 Uhr

Kerry Gräfin von Schwerin stellt ihr Buch "Otto von Schwerin: Oberpräsident und Vertrauter des Großen Kurfürsten" vor

Am 18.06.2017 jährt sich der Todestag von Kurfürstin Louise Henriette von Brandenburg, geborene Prinzessin von Oranien-Nassau, zum 350. Mal. Aus diesem Anlass lädt das Kreismuseum Oberhavel am 17.06.2017 um 15.00 Uhr zu einer Lesung mit Kerry Gräfin von Schwerin ein. Die Autorin stellt ihr Buch "Otto von Schwerin: Oberpräsident und Vertrauter des Großen Kurfürsten" vor. Sie geht dabei im Besonderen auf das Wirken von Otto von Schwerin in Oranienburg und Umgebung – der neuen Heimat von Louise Henriette – ein.

Otto von Schwerin wurde bereits unter Georg Wilhelm Kurfürst von Brandenburg in den brandenburgischen Hofdienst berufen. Nach dessen Tod 1640 stieg er rasch zum wichtigsten Beamten am Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelms auf. Im November 1646 begleitete er Friedrich Wilhelm nach Den Haag, wo der Kurfürst Louise Henriette von Oranien-Nassau heiratete. Von Schwerin setzte die Eheverträge auf und wurde einige Tage nach der Hochzeit zum Hofmeister der jungen Kurfürstin ernannt. An ihrer Seite nahm er an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil und wurde 1648 von Kaiser Ferdinand III. als Anerkennung für sein Verhandlungsgeschick und seinen Beitrag zum Westfälischen Frieden in den Reichsfreiherrenstand erhoben.

Als engster Vertrauter des Kurfürstenpaares wurde von Schwerin zum Amtshauptmann von Oranienburg ernannt. Er betreute in dieser Zeit (1651-1654) alle Bauvorhaben der Kurfürstin und wachte über die Anlage ihrer Musterwirtschaften. Er war für Louise Henriette Freund und Seelsorger zugleich.

Der Kurfürst persönlich berief von Schwerin zum Hofmeister des Kurprinzen Karl Emil und zum Erzieher der Prinzen Friedrich und Ludwig. Dieser Aufgabe nahm er sich äußerst sorgsam an und führte über die Erziehung der Thronfolger akribisch Tagebuch. Er speiste mit den Prinzen, begleitete sie auf ihren Spazierfahrten, betete mit ihnen, unterwies sie in Religion und beaufsichtigte den Unterricht sowie ihre Spiele und Vergnügungen.

Wie Kurfürstin Louise Henriette engagierte von Schwerin sich persönlich für Oranienburg und die Mark Brandenburg. Er erwarb die Güter Drewitz und Rudow im Kreis Teltow und ließ dort Meliorationen (kulturtechnische Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens) durchführen. Später kamen die im Dreißigjährigen Krieg schwer verwüstete Stadt Altlandsberg mit einem ruinösen Schloss und Wolfshagen in der Uckermark dazu. In Altlandsberg gründete er eine reformierte Gemeinde mit eigener Kirche, erneuerte das Schloss und siedelte Hugenotten als erste réfugiés (Flüchtlinge) in der Mark an.

1654 ernannte Kurfürst Friedrich Wilhelm Otto Freiherr von Schwerin zum Erbkämmerer der Kurmark (Territorium des Heiligen Römischen Reichs, auf dem die Kurwürde der Markgrafen von Brandenburg beruhte) und 1658 zum Oberpräsidenten des Geheimen Rats und aller Zivilbehörden. Von Schwerin hatte damit als Erster Minister die höchste Stellung in der brandenburgischen Regierung inne. Er bemühte sich um eine maßvolle Innen- und Außenpolitik, was ihm den Beinamen „der Rechtschaffene“ einbrachte. Otto Freiherr von Schwerin starb am 14.11.1679 und wurde in der Altlandsberger Stadtkirche in der Familiengruft beigesetzt.

Der Eintritt für die Lesung kostet 6,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro. Die Karten berechtigen auch zum Besuch des Kreis- und Schlossmuseums.

Otto Freiherr von Schwerin